Nach Studium-Abschluss begann meine Tätigkeit an der TU München, Institut für Radiochemie, Garching (RCM). Schwerpunkte: • Migration von Neptunium (Np-237) in Salzstöcken • Actinoiden-Chemie, Handling offener Radioaktivität • Offene α-β-γ-Strahler, Spektroskopie waren alltägliches Handwerkszeug. Hintergrund aller Arbeiten war die Beantwortung der Endlager-Frage, hochradioaktive, wärmeentwickelnde Abfälle aus der Wiederaufarbeitung (WAK) waren Bestandteil der Arbeiten.
In Mol/Belgien wurde die PAMELA in Betrieb genommen, einer Pilot-Anlage zur Verglasung hochradioaktiver Abfälle (HAW) aus dem PUREX-Prozess. Entsprechende Aerosol-Proben wurden rasterelektronenmikroskopisch untersucht. In der analytischen REM-EDX-Disziplin wurde ich Spezialist und Leiter der Oberflächenanalytik: hochradioaktive Substanzen in Wenige-µm-Bereichen wurden chemisch und strukturell beschrieben (z.B. Epsilon-Phasen, CRUD, Verglasungsrückstände).
Die Philips Kommunikations-Industrie AG (PKI) bot mir die Stelle des Laborleiters in der Qualitätssicherung an. Zu meinen Tätigkeitsfeldern bei PKI gehörten neben der Fertigungsprozess-Überwachung auch die Aufgaben des Umweltschutzes. In der Fertigung wurde die Galvanik überwacht und kontrolliert; sie war wichtig in für die Leiterplattenfertigung, und externe Anbieter wurden von mir auditiert.
Bei LinoNorm in Nürnberg war ich in der zweiten Hälfte dieses Zeitabschnitts tätig. Zu LinoNorm wechselte ich, weil die Firma im Bereich der Erkundung und Sanierung von Altlasten Fuß fassen wollte. Bisher war LinoNorm in der Asbest-Sparte tätig. In den zwei Jahren richtete ich bei LinoNorm das Analysenlabor für Altlasten- und Gebäudeschadstoffe ein, und ich übernahm die Aufgabe und Verantwortung des Strahlenschutzbeauftragten der LinoNorm GmbH. Das Labor wurde erfolgreich in Betrieb genommen.
Konventionelle Analytik war interessant — mich zog es trotzdem zurück in die Radiochemie und nach Garching. Meine Industrie-Erfahrung war dort genau zu diesem Zeitpunkt besonders wichtig: Die Leistungen des radiochemischen Labors sollten der Industrie angeboten werden. Das bedeutete, dass aus Kerntechnik stammendes, stark radioaktives Probenmaterial untersucht werden sollte. Umgang mit hoher, offener Aktivität in Mega- bis Giga-Bq-Bereichen war damit verbunden. Und die REM-EDX-Analytik war das nötige Untersuchungs-Tool, welches geeignet war zur Entwicklung radiochemischer Trennungsgänge und Bestimmungsmethoden. Die Methoden wurden entwickelt, sie waren sehr effizient, und sie wurden erfolgreich eingesetzt!
Projektarbeiten gehörten ebenfalls zu meinem Tätigkeitsfeldern. Bei einem Projekt ging es um die Entwicklung eines Entsorgungsverfahrens für den Kernbrennstoff von Siemens-Unterrichtsreaktoren (SUR 100). Das Verfahren entwickelte ich von 2003 bis 2008. Es wurde erfolgreich industriell angewandt und neun der zwölf SUR-Kerne wurden konditioniert. Mit diesem Verfahren wurden auch Kernbrennstoffplatten des AKR Dresden und des Genfer AGN-201-P-Reaktors verarbeitet (atw 54. Jg. (2009) Heft 4 – April).
Im Zeitraum 2008 bis 2010 wurden von mir Sonderuntersuchungen zu "CRUD- und Silber-(Ag-110m)-Mobilisierung in kerntechnischen Anlagen" vorgenommen. Das Probenmaterial stammte aus dem Primärkreislauf einer Siedewasserreaktor-Doppelblockanlage. Die Untersuchungserkenntnisse wurden anschließend bei umfangreichen Anlagen-radiologischen Verbesserungsmaßnahmen umgesetzt.
Im Jahr 2011 begann meine Tätigkeit in der Kraftwerkschemie, bei dem Kernkraftwerk Gundremmingen. Bis 2017 lag einer meiner Tätigkeits-Schwerpunkte in der kontinuierlichen Verbesserung der Anlagenradiologie bei dieser Siedewasserreaktor-Doppelblockanlage. Die chemischen und radiochemischen Parameter wurden bei Leistungsbetrieb kontinuierlich überwacht und verbessert. Bei den routinemäßigen Stillständen (Revisionen) konnte der Erfolg der Verbesserungen bestätigt werden. Große positive Auswirkungen auf die Gesamtradiologie des Wasser-Dampf-Kreislaufes wurden erreicht. Die Erfolge wurden 2017 und 2018 veröffentlicht; siehe meine Veröffentlichungen.
Zudem wurden von mir federführend von 2013 bis 2016 Möglichkeiten zur chemischen Dekontamination der Kraftwerks-Wasser-Dampf-Kreisläufe untersucht (Konzeptstudie zu "Full System Decontamination", FSD). Im Rahmen der Studie wurden zwei Bachelor- und eine Master-Thesis abgeschlossen. Die Untersuchungen und Studien waren Grundlage für die Dekontmaßnahmen im Primärsystem der Reaktorblöcke, nach Leistungsbetriebsende (ab 2022).
Ab 2017 wurde mir die Funktion des Teilbereichsleiters "Überwachung Chemie" angeboten. Unter meiner Regie wurden ab 2019 an der elektrochemischen Dekont-Anlage umfangreiche Untersuchungen durchgeführt. Die Dekont-Anlage war im Technologiezentrum Gundremmingen aufgestellt, der chemische Gesamtprozess wurde auditiert. Aus den Audits wurden Maßnahmen abgeleitet, die eine starke Verlängerung der Prozesschemikalien-Standzeiten ermöglichen. Eine Umsetzung der Maßnahmen verbessert zudem die Entsorgung des anfallenden Sekundär-Wastes; es geht hier um Neutralisationsprodukte der agressiven Säuren und um die aufgelösten Stahlkomponenten Eisen, Chrom, Nickel.
Liebe Leserin, lieber Leser, das hier ist ein kurzer Auszug aus meinen mehr als drei Dutzend Jahren Berufs- und Tätigkeitserfahrung.
Wenn Sie Fragen haben — ich freue mich auf Sie!
Frank Klein
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